Im
Jahr 2002 begannen wir mit dem ersten trotz allem Gottesdienst.
Nun sind es schon 20 Jahre, die wir diese Gottesdienste feiern.
Zu
Beginn war das Thema sexuelle Gewalt noch mehr ein Tabu und insbesondere
in Gottesdiensten kaum Thema. Daher war es uns wichtig, diesem
Thema Raum zu geben, grade auch in Kirche und Gottesdienst. Da
viele Frauen nach sexuellen Gewalterfahrungen - insbesondere in
der Kindheit - sich oftmals von Kirche abwenden, sprechen wir
mit diesem Gottesdienst zu einem großen Teil auch kirchenferne
Frauen an, für die dieser Gottesdienst nach vielen Jahren
der erste Kontakt zur Kirche sein kann.
Nachdem
in den letzten Jahren auch in den Kirchen zunehmend mehr Fälle
von sexualisierter Gewalt aufgedeckt werden, ist dieser Gottesdienst
aktueller und wichtiger denn je. Wir wollen zeigen, dass Kirche
auch ein Raum ist, in dem dies zum Thema werden kann und dass
Kirche sich gegen sexualisierte Gewalt in jeder Form stellt.
Da
gerade Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen Grenzverletzungen
erlebt haben und oft auch später noch Schwierigkeiten haben,
sich abzugrenzen, ist es uns sehr wichtig, im Gottesdienst eine
offene Atmosphäre zu schaffen, in der jede bei den Aktionen
mitmachen kann oder auch sich zurückziehen kann oder ggfs.
gehen kann. Als Unterstützung haben wir bei jedem Gottesdienst
Frauen verschiedener Beratungsstellen dabei, die Erfahrungen mit
diesem Thema haben.
Bischöfin
Maria Jepsen war vom ersten Gottesdienst an dabei, hat sich dieses
Thema zu eigen gemacht und an vielen Stellen und in vielen Gesprächen
für den Gottesdienst geworben und das Thema ins Bewusstsein
gerückt. Daher bedauern wir ihren Rücktritt ausserordentlich.
Wir freuen uns aber sehr, dass wir seit 2010 Kirsten Fehrs, Bischöfin
im Sprengel Hamburg und Lübeck, für den Gottesdienst
gewinnen konnten.
Wenn sie verhindert ist, laden wir gerne eine der Hamburger Pröpstinnen
ein.
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